Keines verbleibt in der selben Gestalt...

omnia mutantur, nihil interit: errat et illinc 
huc venit, hinc illuc, et quoslibet occupat artus 
spiritus eque feris humana in corpora transit 
inque feras noster, nec tempore deperit ullo, 
utque novis facilis signatur cera figuris  
nec manet ut fuerat nec formam servat eandem, 
sed tamen ipsa eadem est, animam sic semper eandem 
esse, sed in varias doceo migrare figuras. 

———

Alles verändert sich nur, nichts stirbt. Herüber, hinüber 
Irrt der belebende Hauch, und in andre beliebige Glieder 
Ziehet er ein und geht aus Tieren in menschliche Leiber 
Und in Getier von uns und besteht so ewige Zeiten. 
Wie das geschmeidige Wachs, zu neuer Gestalt sich bequemend, 
Weder verbleibt, wie es war, noch hält an den selbige Formen, 
Aber dasselbe doch ist; so bleibt auch, lehr' ich, die Seele 
Immer sich gleich und begibt sich nur in verschiedene Formen.