Rennbahn in Oerlikon (25.08.1912)
Wie bringt man eine defizitäre Tramlinie, die über den Milchbuck hinaus nach Oerlikon und Seebach führt, zum Rentieren? Ganz einfach: Mit zusätzlichen Passagieren. Und wie holt man sich diese? Indem man die allgemein belächelte Bieridee unterstützt, im abgelegenen «Ried», einem Sumpfgebiet zwischen Oerlikon und Wallisellen, eine Radrennbahn zu bauen und dem Projekt gegen alle Widerstände zum Durchbruch verhilft.
Vor hundert Jahren und 36 Tagen wurde mit dem Bau der Stahlbeton-Konstruktion im Sumpf, der sich als nur zwei Meter tief herausstellte, begonnen, etwas mehr als fünf Monate später, am 25. August 1912 wurde die Rennbahn eröffnet. Und der Andrang war so gross, dass sich an den Kassen lange Schlangen bildeten und der Innenraum geöffnet werden musste, um allen Platz zu bieten. Gesamtkosten: 300'000 Franken. Bei einem Quadratmeterpreis von 5 Rappen.
Die vergessenen Zeiten.
Als es in Zürich wirklich noch Armut gab.
Bahnhofstrasse








Fotografie Zürich 1850